Keltenmuseum Hallein
Pflegerplatz 5
5400 Hallein

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Dürrnbergforschung – Archäologie eines Zentrums der Eisenzeit Europas

Die Dürrnbergforschung am Keltenmuseum Hallein behandelt alle wissenschaftlichen Fragen und Belange der Archäologie des Dürrnberges und der regionalen Urgeschichte. Sie wertet hierfür alle archäologischen Quellen aus, die auf dem Dürrnberg durch Ausgrabungen und Prospektionen zu Tage treten. Aus Gebäudegrundrissen in den Siedlungen , aus Gräbern in den Nekropolen, aus den Salzbergwerksanlagen sowie aus den Tausenden von Funden, die die Siedlungs-, Gräber- und Montanarchäologie bietet, rekonstruiert sie Lebens- und Arbeitsbedingungen in der eisenzeitlichen ‚Sonderwirtschaftszone‘ vor 2500 Jahren.

Durch die enge räumliche Verknüpfung von Siedlungsarealen, Bestattungsplätzen und Wirtschaftszonen – dem Salzbergbau – birgt der Dürrnberg ein enormes Potential für eine umfassende Rekonstruktion prähistorischer Lebenswelten. Die einzigartige Kombination unterschiedlicher Quellengattungen an einem einzigen Ort verleiht dem Fundplatz eine zentrale Position in der Archäologie Europas. Vom 6.‒1. Jahrhundert v. Chr. wurden in über 400 Gräbern hunderte Individuen beiderlei Geschlechts und aller Altersstufen in Kollektivgräbern und Nachbestattungen beigesetzt.

Die Analyse der Grabbeigaben und Bestattungssitten ist ein Schwerpunkt der Dürrnbergforschung und findet in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Anthropologie, Archäometrie oder Archäozoologie statt. Die Siedlungsspuren der eisenzeitlichen Bevölkerungen werden in verschiedenen Auswertungsprojekten dokumentiert und durch aktuelle Erkenntnisse aus archäologischen Ausgrabungen bereichert. Die Montanarchäologie widmet sich den untertägigen Spuren des eisenzeitlichen Salzbergbaus und gewährt einzigartige Einblicke in die Wirtschaftsformen und Lebenswelten der urgeschichtlichen Menschen.

Die Untersuchungsergebnisse werden in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Paläoanthropologie, der Archäozoologie, der Paläoethnobotanik oder der Archäometrie gewonnen. Sie fließen in ein umfangreiches Publikationswerk aus Monographien und wissenschaftlichen Beiträgen in Fachzeitschriften ein und werden regelmäßig auf archäologischen Fachtagungen und Kongressen präsentiert. Als wissenschaftliche Leitungsinstanz ist die Dürrnbergforschung zudem für die museale Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse verantwortlich.
 

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